- Sator-Arepo-Formel
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ein erstmals aus Pompeji überliefertes, doch wahrscheinlich älteres, aber erst in späterer Zeit weit verbreitetes, aus 25 Buchstaben bestehendes Quadrat, bei dem die Buchstaben zu fünf Wörtern (alle Palindrome) dergestalt angeordnet sind, dass die Formel von allen Seiten (also vorwärts, rückwärts, von oben nach unten und von unten nach oben) gleich lautend lesbar ist.Das Buchstabenquadrat wurde als zauberkräftig wirksam verstanden. Bis heute ist unklar, ob die Formel lediglich ein Spiel oder die Umschreibung (d. h. Tarnung) eines tieferen Sinnes darstellt. Die Deutung der Sator-Arepo-Formel hat eine reiche wissenschaftliche Literatur hervorgebracht, die sich in drei Interpretationsgruppen einteilen lässt: außerchristliche, jüdische und christliche Ursprungsbedeutung. Die schon im Altertum, allerdings nur als Inversionsform (also mit Rotas beginnend) gebrauchte Zauberformel erfuhr erst im Christentum eine vielseitige Entfaltung als Anagramm, was ihre Überlieferung sicherstellte und sie im Abendland volkstümlich machte. So lässt sich unter doppelter Verwendung des zentralen Nordens aus den Buchstaben zweimal »Pater Noster« bilden, wobei zweimal A und O, Anfangs- und Endbuchstabe des griechischen Alphabets, ein frühchristliches Gottes- und Christussymbol, übrig bleibt. Weitere anagrammatische Deutungen sind »Petro Et Reo Patet Rosa Sarona«, d. h., »dem Petrus, obwohl er der Schuldige ist, steht die saronische Rose (Allegorie der Braut im Hohen Lied) offen«, und »Pater, oro te, pereat Satan roso«, d. h., »Vater, ich bitte dich, Satan soll durch das Verzehrte untergehen«. Auch wurden die Buchstaben von ihrem Zahlenwert her gedeutet. Die Sator-Arepo-Formel erscheint in vielen Beschwörungs- und Zauberbüchern, auch auf Amuletten und als Feuersegen.
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Sa|tor-Are|po-For|mel, die; - [nach dem lat. Palindrom sator arepo tenet opera rotas]: als magisches Quadrat geschriebenes spätantikes Palindrom, das als Abwehrzauber verwendet wurde.
Universal-Lexikon. 2012.